Wenn man sieht wie sich die Dateimanager anderer Systeme gegenüber dem Windows Explorer entwickelt haben, so frage ich mich doch immer wieder warum es von Microsoft versäumt wurde seinen eigenen Dateimanager um so etwas einfaches wie Reiter zu erweitern. Um so besser ist das es immer noch genug Do-It-Yourself Programmierer gibt, die sich den fehlenden Funktionalitäten annehmen wie bei dem Projekt QTTabBar. Von den vielen Möglichkeiten, die diese Erweiterung bietet, möchte ich aber nicht die Reiter hervorheben sondern eine Funktion, die vielleicht der eine oder andere Entwickler nützlich findet: Das Ausführen eigener Programme bzw. Scripte.
Was an und für sich nicht spektakulär klingt ist in der Bedienung eine schöne Vereinfachung für die tägliche Arbeit mit dem Windows Explorer. Direkt über den Application-Button von QTTabBar lassen sich so die eigenen Scripte im aktuellen Verzeichnis ausführen und per Markierung die notwendigen Dateien und Verzeichnisse als Parameter übergeben. Ich habe diese Funktionalität bei der Ausführung von selbst erstellten Codesniffer-Regeln eingesetzt um die doch immer noch sehr unbequeme Windows-Eingabeaufforderung zu umgehen.
Die zur Zeit aktuellste Version, 1.5.0.0 Beta, ist die einzige Version die unter Windows 7 funktioniert. Die Beta-Version läuft auf meinem Rechner stabil und zeigte keinerlei Probleme in der Performance. Nachdem ich die Installation durchgeführt hatte, musste ich mich unter Windows neu anmelden, damit die neuen Funktionen in den Windows Explorer geladen werden. Sollten danach noch immer nicht die Reiter oder Buttons von QTTabBar sichtbar sein, muss man noch unter Ansicht -> Symbolleisten beides aktivieren.
Einrichtung von eigenen Scripts oder Programmen
Um einen eigenen Programmaufruf in den Applicationbereich zu speichern ruft man per Rechtsklick auf die QTTabBar-Leiste unter Options die Einstellungen auf und wählt dort den Reiter Applications. Mit einem Klick auf den Plus-Button erstellt man einen neuen Eintrag und gibt diesem einen Namen. Im unteren Teil befinden sich die Felder für die Pfadangaben zum aufzurufenden Programm, dessen zu verwendeten Parametern und das Arbeitsverzeichnis. In meinem Beispiel kann man in der Abbildung meinen Codesniffer-Aufruf erkennen. Bei den Parametern bietet QTTabBar Platzhalter an, die man aus einer vorgegeben Auswahl selektieren und in die Parameter einfügen kann. Mit %f% wird z.B. eine markierte Datei zusammen mit dem dazugehörigen Pfad eingefügt. Bei Bedarf gibt es noch die Möglichkeit dem Programmaufruf eine Tastenkombination zuzuordnen. In meinem Beispiel brauche ich im Windows Explorer nur eine PHP Datei markieren und mit der Tastenkombination Ctrl+ALT+E prüfe ich diese mit Codesniffer auf ihren Inhalt. Alternativ reicht auch ein Klick auf das Windowssymbol in der QTTabBar-Leiste und wählt dort den gewünschten Programmaufruf aus.
Die Möglichkeiten wie man dieses Feature einsetzt sind zahlreich und reichen von einem schnelleren Weg die Windows-Eingabeaufforderung für das aktuelle Verzeichnis zu öffnen bis hin zur Nutzung eines Compilers. Einen Wermutstropfen hat QTTabBar allerdings: Die Entwicklung wurde vor kurzem eingestellt. Laut den Angaben auf der Homepage ist jedoch ein Fork geplant, der unter einem neuen Namen laufen soll.
Wie findet ihr die Möglichkeiten von QTTabBar? Mich würden eure Meinungen zu der Erweiterung des Windows Explorers interessieren.
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