Über 25.000 Teilnehmer an zwei Tagen, ca. 9.000 mehr als im Jahr davor. Internationale Speaker von Gary Veynerchuck über Casey Neistat bis hin zu Andrew „Boz“ Bozworth von Facebook, die Fanta 4 und die Beginner als Show Acts auf der Bühne… Das Online Marketing Rockstars Festival hat dieses Jahr eine neue Dimension erreicht. Allerdings hat nicht alles so richtig gerockt!
Es war voll – und das nicht nur bei der Konferenz am Freitag. Die Menschen sind bereits am Donnerstag in Scharen zur Expo auf dem Messegelände in Hamburg gepilgert, sodass die Warteschlange phasenweise durch den S-Bahnhof verlief. Wir hätten das ehrlicherweise so auch nicht erwartet. Zusammen mit Spryker war Flagbit Mitaussteller auf der Expo und im Vorfeld waren wir noch etwas skeptisch, dass genug Menschen die Expo besuchen würden. Die Skepsis hatte sich spätestens um 10 Uhr morgens, als ich in einer der besagten Schlange stand, zerschlagen. Die Veranstalter hatten wohl selbst nicht mit diesem Andrang gerechnet, denn es funktionierte so einiges nicht, wie es sollte. So zum Beispiel das Cashless Payment mit dem Chiparmband, bei dem der Server versagte. Um halb 11 dann die Durchsage: Alle Speisen und Getränke sind bis 17:00 Uhr gratis. Das Teilnehmerherz freute sich, allerdings auch nur wirklich so lange, bis es wieder in einer der ewig langen Schlangen vor den Essensausgaben stehen musste.
Ein bisschen zu schnell gewachsen
Man muss sich hier wirklich fragen, ob das Festival einfach nicht zu schnell gewachsen ist. Denken Sie groß – ok, aber ein bisschen weniger, wäre im Nachhinein der bessere Ansatz gewesen. Es geht ja schließlich auch um die Qualität, aber vielleicht gehört das auch einfach zum speziellen Feelings eines Rockstar Festivals dazu, dass man überall in der Schlange steht 🙂 Am zweiten Tag war das allerdings schon deutlich besser!
Andere kritische Stimmen behaupten, dass das Festival an sich eine planlose Zusammenstellung von Themen der Onlinebranche sei, weil es kein Konzept gäbe für die Auswahl von Speakern etc. Das kann man natürlich so sehen, anderseits kann man dagegen halten, dass sich das Event als offene und breit gefächerte Plattform versteht, auf der die Teilnehmer nicht einfach nur ein 08/15-Programm wie auf zahlreichen anderen Messen erwartet. Natürlich sind viele Inhalte nicht neu, aber die Art und Weise des Auftritts war durchaus „rockiger“ und belebender als auf anderen Veranstaltungen. Nicht zuletzt auch durch das Rahmenprogramm und die Show Acts. Eine gute Unterhaltung, eine gute Show gehören eben auch dazu! Und die wurde auch geboten. Auch wenn GaryVee ein bisschen das Publikum angepöbelt hat, um die Leute aus ihrer Lethargie zu reißen. Er hatte nicht unrecht!
Ein kleiner Warnschuss
So manchen Unkenrufen zum Trotz – aus meiner Sicht war es immer noch ein gelungenes Festival, das die Veranstalter rund um Philipp Westermeyer auf die Beine gestellt haben. Allerdings sollten sie es auch als ersten Warnschuss verbuchen, dass zu schnelles Wachstum oder Aufblähen der Veranstaltung das Risiko von unzufriedenen Teilnehmern bergen könnte, mal ganz abgesehen von dem zeitweisen Chaos. Etwas mehr Exklusivität würde eventuell nicht schaden – auch auf einem Festival. Sonst könnte der Hype um die Veranstaltung schnell wieder vorbei sein. Aber ich bin gespannt auf nächstes Jahr!
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