Ein Onlineshop kommt selten allein. Deswegen muss er in aller Regel in eine Vielzahl von weiteren Systemen eingebettet werden. Es existieren allerhand Lösungen im Magento Connect, die eine Anbindung an ein bestimmtes System versprechen. Doch worauf muss bei der Integration eigentlich geachtet werden?
Zunächst mal muss spezifiziert werden, welche Systeme angebunden werden sollen und welche Informationen wie oft ausgetauscht werden müssen. Es ist davon auszugehen, dass eine vollständige Übertragung aller Produktinformationen eher selten durchgeführt werden muss; typischerweise werden die Produktinformationen einmal pro Nacht abgeglichen.
Bestellungen hingegen sollten doch häufiger ins Warenwirtschaftssystem übernommen werden, um einen Überblick über die Verfügbarkeit von Produkten für weitere Vertriebskanäle zu behalten.
Ein beispiel für eine Grobspezifikation könnte wie folgt aussehen:
- stündlicher Export von Bestellinformationen aus Magento in die Warenwirtschaft
- stündlicher Import von Bestellstatus-Informationen & Rechnungen aus der Warenwirtschaft in Magento
- stündlicher Import von Lagerbestands- und Preisinformationen aus der Warenwirtschaft
- Manueller Import von Produktinformationen aus dem Produktinformationssystem
- Import von Kundeninformationen nach Änderungen im CRM-System (wenn dieses onSave-Trigger zulässt!)
Nachdem geklärt ist, welche Systeme beteiligt sind und welche Informationen wie oft ausgetauscht werden bzw. welche Prozesse miteinander kommunizieren müssen, ist zu prüfen, welche Kommunikationsmöglichkeiten die einzelnen Systeme anbieten (Webservices, RESTful Services, lokale Dateiablage oder Ablage via FTP, SSH, Socket-Kommunikation usw.) und welche Formate sie hierbei nutzen (meist spezifische CSV oder XML-Formate, mitunter aber auch Standards wie BMEcat).
Die meisten vorliegenden Integrationslösungen verstehen unter „Integration“ eine reine Datenintegration – Austausch von Daten. Um allen Anforderungen gerecht zu werden, wird mitunter jedoch eine Geschäftsprozessintegration nötig. Als Beispiel sei der Verkauf proprietärer Software über einen Onlineshop genannt: Nach erfolgreichem Abschluss einer Bestellung muss nun der Lizenzserver kontaktiert werden, um dort einen Lizenzschlüssel zu erstellen. Nach erfolgreicher Generierung wiederum erscheint der Schlüssel im Konto des Kunden.
Doch nicht nur die Menge und Art der Systeme ist je nach Unternehmen und Onlineshop unterschiedlich, sondern meist auch die Systeme selbst. Unternehmen haben unterschiedliche Datenobjekte, die Daten der einzelnen Objekte (bspw. Produkte) werden meist um unternehmensspezifische Daten erweitert. Magento trägt dem über das EAV-Attributsystem Rechnung, doch auch die Synchronisation muss hier auf die spezifischen Eigenheiten und Anforderungen des Kunden angepasst werden können. Standardlösungen werden in aller Regel keinen vollends befriedigenden Job machen können.
Magento bietet bereits hervorragende Möglichkeiten, Kunden anzusprechen und den gesamten Onlineshop an die Besonderheiten eines Unternehmens anzupassen. Einer der momentanen Nachteile des Systems ist die unzureichende Anbindung an weitere Systeme. Dataflow reicht für erweiterte Anforderungen schlicht nicht aus, die Magento Web Services API ist in der Regel zu langsam für große Datenmengen und unterstützt keine Geschäftsprozessintegration.
Aus diesem Grund hat Flagbit eine Plattform entwickelt, die Magento um Werkzeuge einer Integration erweitert und genug Raum für spezifische Anpassungen lässt. Es ist in der Regel keine Programmierung von PHP notwendig, sondern ausschließlich Konfiguration über XML, die dem System eine Übersetzung von externen Dialekten in Magento-Sprache ermöglicht. In den kommenden Wochen werden wir die Dokumentation des Systems stark erweitern und anschließend eine Projekt-Webseite anbieten. Mehr dazu in Kürze auf diesem Kanal.
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